Fragen mich Leute, wo ich denn herkomme, antworte ich: Döbeln. Danach beginnt ein beinahe schon ritualisiertes Frage-Antwortspiel.  I.d.R. kann ich die Frage beantworten, bevor ich sie vernehme. Sie sind halt immer gleich.

F: „Woher kommst Du nochmal?“ Gelegentlich kommt eine Assoziation zum Göbeln auf. Für Döbelner ist das natürlich nur mässig lustig. Nun ja.

A:  „DÖBELN. In Sachsen.“

F: „Ok. Bei welcher nächstbekannten Stadt in Sachsen liegt Döbeln?“

A: „Die nächste Stadt ist Döbeln.“ Alle Großstädte, Dresden, Leipzig, Chemnitz sind nahezu gleich weit weg. Um Döbeln herum ist nix Bekanntes außer – Döbeln! Döbeln ist also zentrales Sachsen.

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So die Leute dann noch neugierig sind, erzähle ich Ihnen von einer Muldeninsel und einer Stiefelstadt 😉

Davon soll auch dieser Blog berichten.

Döbeln hat nun schon gute 1.000 Jahre auf dem Buckel. Muldeninsel kann man Döbeln wahrscheinlich seit dem 15. Jahrhundert nennen. In der Zeit wurde der nördliche Arm der Freiberger Mulde komplett um Döbeln ausgebuddelt. Zum einen schützte der Wasserring das Ortszentrum, zum anderen konnten sich nun Mühlenräder an den Staustufen drehen [Quelle]

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Wirklich beherrschen konnten die Döbelner das Wasser aber nie. Seit dem 19. Jahrhundert wurden die Hochwasserstände an der Staupitzmühle dokumentiert. 2002 kam es ganz dicke. Für diesen Wasserstand bedurfte es einer Erweiterung der die Hochwasser beschreibenden Tafel weit nach oben.

Der Hochwasserschutz ist nun in Döbeln ein großes Ding. Ich las, dass dafür ca. 45 Mio Euros in Döbeln verbaut werden. So wird das Klappenwehr, das das Wasser in die beiden Flussarme verteilt, erneuert. Das Ding ist immerhin 50 Meter breit und damit Sachsens größtes Modell. Das Bild zeigt die Baustelle in ihrer Pracht. Das sieht zugegebenermaßen nicht so beeindruckend aus…ich sollte meine Fotoausrüstung um eine Kameradrohne ergänzen 😉

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Um große Dinge geht es ebenso, wenn man hier von Stiefeln spricht. Das Schuhmacherhandwerk hat in Döbeln eine lange Tradion. 1925, zum 600. Jubiläum der Schuhmacherinnung, bastelten sich die Innungsmeister einen Riesenstiefel: 5 Meter hoch, 200 kg schwer.

http://www.doebeln-entdecken.de/doebeln/stiefel.html

Heute steht das gute Stück im Döbelner Rathaus.

Döbeln, Riesenstiefel, 2015

Solch ein Stiefelrekord weckte in den letzten 30 Jahren Begehrlichlichkeiten. Mittlerweile gibt es 3 Riesenstiefelexemplare. Und so stritten sich der Nachbarort Leisnig und Döbeln, wer den längeren, ähmm größeren hat. Aktueller Stand der Dinge: Leisnig ging 1996 in Führung und steht damit im Guinessbuch [Quelle]

Dafür liegen die deutschen Rekorde im Gummistiefelweitwurf allesamt in Döbelner Händen. Weltrekordler sind hier wiederum die Finnen. Das ist aber eine ganz andere Geschichte…

Döbeln

2 Kommentare zu „Döbeln

  • 12. Juli 2015 um 4:28 pm Uhr
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    Ich meine, der Anfang ist gut gelungen. Die Stadt Döbeln und seine Umgebung könnte man sicherlich noch weiter beschreiben, so auch Meißen oder vielleicht Mittweida usw. benennen. Ich wünsche dir immer ein gutes Händchen bei der Wahl deiner Reisewege, viele berichtenswerte Erlebnisse und eine gesunde Wiederkehr.

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