Es ist immer schick, wenn der erste Reisestopp ein Knaller ist. Kommt später eine kleine Durststrecke, federn die Erinnerungen dies prima ab. Vorab: Warschau ist nicht so ganz der Knaller.

Wahrscheinlich bin ich aber selbst schuld. Irgendwo in Berlin trennte ich mich von meinem Sonnenhut. Mist! Prompt schickte der Wettergott Regenschauer gen Warschau. Mit frischem Regenschirm (den ich in Toruń verlor) und Regenjacke lässt sich dieses unerfreuliche Wetter aber gut aushalten.

Die Stadt Warschau selbst ist schnell erkundet. Der zweite Weltkrieg zerstörte Warschau, wie so viele andere polnische Städte, nahezu komplett. Die Polen setzten viel Energie ein, um das alte Stadtbild wieder herzustellen. Eventuell tue ich hier den Leuten Unrecht. Aber in Warschau ist eben „nur“ ein recht überschaubarer Teil auf die Vorkriegsversion zurückgedreht. Man kann die Altstadt in einem Nachmittag komplett erkunden. Und mit jedem Schritt in eine Seitenstraße trifft man auf die gleichförmigere, kommunistische Architektur. Das touristische Auge ist davon schnell ermüdet.

Sehr stolz sind die Warschauer auf die Kinder ihrer Stadt. Marie Curie, Frederyk Chopin (der aber gar nicht in Warschau geboren wurde). Beiden ist ein Museum gewidmet. Aber selbst die Tourguides der free walking tour empfehlen nicht, die Museen zu besuchen. Ich tat es dennoch. Na ja. Man muss schon viel Vorwissen mitbringen, um den roten Faden zu behalten.

Was gibt es noch über Warschau zu berichten?
Wie so oft ist auch hier die Namensherkunft des Ortes nicht sicher geklärt. Zum einen wird vermutet, das das Land ehedem dem Herren Warsz gehörte und der damalige, lateinische Ortsname Warseuiensis „Land des Warsz’s“ bedeutete. Die andere Geschichte handelt von der Meerjungfau Sawa, die die Weichsel herabschwomm und am Ende den Fischer Wars fand. Die Meerjungfrau ist noch heute in Warschau sehr präsent. Man kann sie im Stadtwappen, aber auch in Statuenform an verschiedenen Plätzen wiederfinden.

In der Stadt sind viele Plätze (Ghetto, Umschlagplaz) mit dem 2. Weltkrieg verbunden. Heute findet man dort Monumente und Denkmäler, die an diese Zeit erinnern. Als Deutscher kann das manchmal schwer zu ertragen sein. Manche Tourguides fragen vor dem Start, ob Deutsche oder Russen an der Tour teilnehmen. Wahrscheinlich erklären sie dann Warschau’s neuere Geschichte etwas sanfter für das deutsche Gemüt. Aber die Geschichte ist nun mal die Geschichte.

Was in Warschau unglaublich gut klappte, ist die Gemeinschaft der Reisenden. Jeder Abend endete mit einer Verabredung mit Mitreisenden. Jeder Abend war ein Knaller. So war es also doch noch ein guter Start.

Seenixe Sawa
Geburtshaus von Marie Skłodowska Curie
Erster Abend in Warschau, Julia, Dunja & Willi und leckere Piroggen
Regen, Regen, Regen
foods & beer tour in Warschau, Die wahrscheinlich längste Theke in Warschau
Kulturpalast, ehemals nach Stalin benannt, ist das höchste Gebäude in Polen
Straßenbild von Warschau
Erster Stopp: Warschau

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