Wahrscheinlich habe ich mich in Kaliningrad in einem der besten Hotels, nämlich im Kaiserhof, eingemietet. Ich bleibe für 2 Nächte.

Eine Nacht kostet hier 4.500 Rubel, ein Frühstück weitere 600 Rubel. Ich las, ein Russe verdiene monatlich durchschnittlich 25.000 Rubel. Mit allen sonstigen Ausgaben gebe ich also in 2 Tagen nahezu ein halbes russisches Monatssalär aus. Soviel zum Luxusgefälle…

Kommt man in Kaliningrad an, riecht man sofort: in Russland gelten keine EU-Abgasnormen. Dem Fußgänger kribbelt es dann schon arg in der Nase. Die Russen lieben das rasante Autofahren. Vorsicht beim Betreten der Straße scheint also zudem angebracht zu sein.

Kaliningrad, 2015
Das Verkehrsschild wirkte bei mir mehr als Aufforderung: Renn!

Leider kehrt mein russisches Sprachvermögen nur sehr langsam zurück. Heute habe ich mein Busticket zum nächsten Ziel Nida komplett in Russisch bestellt. Es klappte. Da kam etwas Stolz in mir auf. Im Restaurant folgte sofort die Ernüchterung. Nach etwas Geplänkel mit dem Kellner, das er nicht als Bestellung akzeptierte, schob er mir ein Menü mit Bildern unter. Mist!

Am Ende gab es superleckeren Schaschlik und grünen Tee. Jetzt fehlt mir an lokalen Gerichten noch Pilaw, Borschtsch und Kwas.

Kaliningrad, 2015
So siehts von innen aus.
Kaliningrad, 2015
Die Küche des Schaschlik-Grillmeisters ist im Hinterhof des Restaurants.
Kaliningrad, 2015
Die Portion für den kleinen Hunger.
Kaliningrad, 2015
Russischkenntnisse sind in dem Moment eine große Hilfe.

In Kaliningrad selbst gibt es nicht so viel Touristisches zu sehen oder zu tun. Wie immer ist der zweite Weltkrieg daran schuld. In dem Fall waren es die Briten und ihre Bombenangriffe, die die Altstadt ins Jenseits beförderten. Nach dem Krieg wurden die Bauruinen abgetragen und die Zeit der Platte begann. Das Thema russischer Baustil wird sich wohl in allen meinen Reiseorten wiederholen.

Alleinig die Kant-Insel mit dem Dom kommt ehrwürdig daher. Da dies aber schon am Tag 1 schnell besucht ist, habe ich am Tag 2 einen Spaziergang ins Nirgendwo gestartet. Irgendwo kommt man ja immer raus. Die Gegenden haben mich dann sehr an Dresden und Leipzig im Jahre 1990 erinnert.

Natürlich gibt es heute in Kaliningrad supermoderne Einkaufspassagen, die man auch irgendwo anders in der Welt finden könnte. Hier noch ein Bilder von unterwegs:

Kaliningrad, 2015
Kant-Insel mit Dom und dem Grab von Kant. Ganz vorn die Honigbrücke.
Kaliningrad, 2015
Nochmal die Honigbrücke: Russische Liebesschwüre fallen hier etwas gewichtiger aus.
Kaliningrad, 2015
So sieht die Platte halt aus. Neu ist nur das Möbelgeschäft davor.
Kaliningrad, 2015
Einkaufszentrum
Kaliningrad, 2015
Zwiebeltürmchen in Kaliningrad: die Christ-Erlöser-Kathendrale
Kaliningrad

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