Wer James Bonds erstes Zusammentreffen mit dem Schurken Silva in Skyfall sah und sich schon immer fragte, ob diese mit toten Betonbauten entseelte Insel tatsächlich existiert, dem kann ich nun sagen: ja.

Hashima ist ein 160 x 480 Meter kleines Eiland. Die Einheimischen nennen sie Gunkanshima, die Schlachtschiffinsel. Genauso wirkt die Insel samt ihrem Schutzwall und den Häusern von weitem, wie ein Schlachtschiff.

Bis 1974 war Hashima bewohnt. Nahezu 100 Jahre lang lebten Menschen auf ihr – mit nur einem Zweck: fleißig Kohle abzubauen. In Spitzenzeiten bevölkerten unglaubliche 5.259 Menschen diesen Flecken Erde. Hochgerechnet sind dies 83.500 Menschen je Quadratkilometer. Das ist zumindest weltrekordberdächtig. Selbst Tokio schafft es heute „nur“ auf ca. 15.000 Menschen je Quadratkilometer.

Hashima besaß damals seine eigene Infrastruktur: Schulen, Läden, Friseure, Kino und Bordell. Das Trinkwasser wurde über eine eigene Rohrleitung vom Festland angeliefert.

Letztendlich verdrängte das immer billiger zu fördernde Öl die Menschen von der Insel. Kohleabbau war nicht mehr lukrativ. Die Mine wurde geschlossen. Innerhalb weniger Jahre verliessen die Leute ihre Insel. Seitdem nagt der Zahn der Zeit. Alles verfällt und verwittert und hinterlässt einen morbiden Eindruck. Eine perfekte Filmkulisse, die man auch besuchen kann.

Nagasaki, 2016, Hashima

Nagasaki, 2016, Hashima

Nagasaki, 2016, Hashima

Nagasaki, 2016, Hashima

Hashima, die Schlachtschiffinsel
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