Kaum hat man die Grenzkontrolle hinter sich, wird der schnelle Schritt gen Gibraltar von der ersten roten Ampel abgebremst. Ungewohnterweise wartet man nun auf landende bzw. startende Flugzeuge. Schliesslich kreuzen sich hier Straße und Landebahn.
Hat man dann auch die Landebahn überquert, fallen zwei Dinge sofort ins Touristenauge: The Rock und eine gewisse räumliche Enge.
Die kleine Halbinsel Gibraltar wird dominiert von einem Felsen, genannt „The Rock“. Der Felsen ist schlicht grün und ein Naturreservat. Man kann „The Rock“ besteigen. Es gäbe aber auch eine Bergbahn. Wie auch immer, sobald man oben steht, darf man nach unten gucken und die wunderbare Aussicht geniessen.
Affig wirds auch. Auf dem Felsen leben Berberaffen, die eigentliche Hauptattraktion Gibraltars. Sie sind keineswegs scheu. Für Futter gehen sie Neuankömmlingen wie mir schon mal an die Wäsche. Sehr beliebt sind Kinderwägen. Irgendwo sind dort immer Leckereien deponiert. Offensichtlich wissen diese kleinen Schurken das ganz genau. Das Futtersuche gleicht dann einem Überfall.
Dennoch haben die Affen auf Gibraltar ihre Lebensberechtigung. Der Legende nach endet die britische Herrschaft über Gibraltar an dem Tage, an dem der letzte Affe den Felsen verlässt. Wohl auch aus diesem Grunde hatte Winston Churchill den Bestand an Berberaffen mit Exemplaren aus Marokko erweitert, um inzestuöse Zustände zu vermeiden.
Auf Gibraltar leben neben den 200 Affen knapp 30.000 Einwohner. Ihre Häuser stehen auf dem bisschen flachen Land zwischen Felsen und Meer. Viel Platz ist da nicht mehr. So drängt sich das Leben in Gibraltar. Direkt neben der Rollbahn findet man das Stadion aber auch den Friedhof. Laut Google ist Gibraltar eines der dichtest besiedelten Gebiete der Welt mit 4.462 Einwohner/ Quadratkilometer. Berlin kommt übrigens auf 3.800, München auf 4.500 Einwohner/ Quadratkilometer.