Saint Genevieve und Brownsville steuere ich ohne grosse Erwartungen an. Die beiden Orte liegen auf meinem Weg von St. Louis und Memphis. google spuckte als touristische Zwischenhighlights am Wegesrande eben diese beiden Orte aus.
Sainte Genevieve ist für amerikanische Verhältnisse eine betagte Gemeinde. 1750 siedelten die ersten Europäer, es waren Franzosen, westlich des Mississippi und nannten ihre neue Heimat St. Genevieve. Die Gründerzeithäuser stehen noch und dürfen begutachtet werden. Der Ort schlief sehr fest, als ich zum Besuch erschien. Vielleicht wird St. Genevieve niemals richtig wach. Für einen Zwischenstopp mit Häuser gucken und frühstücken passte es aber ganz gut.
Der zweite Stopp, Brownsville, war spektakulärer. Hier muss man unbedingt mit Hunger hinkommen. Bei Helen gibt es Barbecue! Ich bin erstmal vorbeigefahren. Das Häuschen ist alles andere als spektakulär. Aussen trist und winzig, ist es drinnen ebenso eng, ziemlich verräuchert und sehr rot. Helen ist eine schon betagte Frau mit lebhaftem Gemüt. Sie sprudelte sofort los, sie wüsste, dass ich von sehr weit komme, was ich denn möchte. Also: einmal Barbecue bitte.
Was soll ich sagen. Es war das leckerste Barbecue, das ich je hatte. Also bat ich sie, ein paar Fotos machen zu dürfen. Das gänge klar, wenn ich in ihrem Gästebuch ein paar Worte schreiben könne. Ihr Gästebuch war ein Gästewälzer, in dem alleinig die letzten Seiten unbeschrieben waren. Und schon versprühte die unscheinbare Hütte etwas mehr Glanz. Ich versprach ihr, jedem von ihrem leckeren Barbecue zu berichten, so dass die Leute von nah & fern heraneilen mögen.