Das Erste, was Rob sagte, war:
Du musst nach Saint Louis fahren und den Arch bewundern,
das zweite: Fahr auf keinen Fall nach East Saint Louis!
Natürlich habe ich beides gemacht.
Wobei mein Abstecher in den Osten eher zufällig und, nach Rob’s Ansage, mit einem mulmigen Bauchgefühl verbunden stattfand.
In St. Louis werden eben landesweit die meisten Menschen getötet. Der Ostteil der Stadt, durch den Mississippi säuberlich getrennt von der restlichen Stadt, sticht kriminalitätsstatistisch nochmal deutlich heraus. Also bewege ich mich als mit Land & Leuten nicht vertrauter Tourist – vorsichtig.
(Erfahrungsgemäß lässt die Vorsicht bei längerem Reisen nach und weicht einer Vertrautheit, was geht bzw. was nicht.)
The Arch, eigentlich Gateway Arch, ist erschreckend hoch, besonders wenn man am Sockel stehend nach oben blickt. 200 Meter sind beeindruckend. Das Ding hat natürlich ganz oben eine kleine Aussichtsplattform. Von dort oben nach unten zu schauen ist wesentlich entspannter.
Viel mehr touristisches ist in St. Louis nicht zu tun. Der Mississippi strömt an der Stadt vorbei, aktuell mit viel zu viel Wasser. So wasserreiche, breite Flüsse gibts in Europa nicht.
Huckleberry Finn ist hier zusammen mit Jim im Floss runtergeschippert. Heute sitze ich am Ufer. Und denke, dass ich beim ersten Lesen des Romans keinen Gedanken daran verschwendet hatte, den Mississippi jemals leibhaftig sehen zu werden. Die Welt dreht sich doch in lustigen Bahnen.